Wie aus dem Nichts!

Im Herbst 2015 war ich zum dritten Mal infolge engagiert als Gastdozent der Schulmusik-Studenten der Hochschule für Musik und Theater München. Überwältigende Resonanz auf meine bisherigen Kurse und enorme Nachfrage nach meinem Konzept „Impro, Musik und Unterricht“ sorgten für dieses Novum.

Noch nie war ein Dozent dreimal hintereinander angefragt. Keine leichte Situation für mich, denn offensichtlich hatte ich mir die Latte für einen erfolgreichen Kurs in dieser Zeit selbst ziemlich hoch gesteckt.

Ungeahnte Tiefen

Erfahrung hin – Ehrgeiz her... man macht sich im Vorfeld eines solchen Kurses stets viele Gedanken. In diesem Jahr sollte – nach dem spaßigen Impro-Workshop 2014 – das Thema „Improvisation und Musik“ im Vordergrund stehen. Das heißt bei den meisten Impro-Gruppen vor allem „die eigene Musik erfahren“ und im nächsten Schritt entsprechende Impro-Theater-Formate gestalten.Improtheater für Schulmusik Studenten

Bei den Musikstudenten der Hochschule München, allesamt Lehramtsstudenten, waren diese „ersten Schritte“ freilich eher zweitrangig. Es ging uns schnell um die Tiefe des „Improvisierens“. Schließlich haben viele Musiker Probleme mit der freien Ideen-Entfaltung, selbst wenn sie bereits recht virtuose Spieler sind. Manchmal fühlen sich gerade technisch gut trainierte Könner regelrecht

wie blockiert.

Doch dann: Das Zittern vorm Finale

Und genau daran haben wir gearbeitet. Wie man das selber lösen kann und mit welchen Methoden (zukünftige) Lehrer ihre Schüler ans improvisieren heranführen können. Das war uns gut gelungen, dachte ich – doch vor der Abschluss-Präsentation kam ich erneut ins Grübeln.

„Wird das alles so „lustig“ wie letztes Jahr?“, oder „Ist der musikalische Funke übergesprungen?“ - doch selbst jene, die noch in der ersten Viertelstunde von sich selbst erklärten „Improvisieren fällt mir sehr schwer“ zeigten auf der Bühne Musik-Impro-Performances, die leicht und schlüssig wirkten, als wären es erfahrene Profis.

Fazit

Ich wünschte, „Musik, Improvisation, Unterricht“ sei fester Bestandteil der Ausbildung junger Musik-Lehrer*innen. Das könnte aus meiner Sicht nicht nur den Musikunterricht verbessern sondern auch für neue Impulse im Laienmusizieren sorgen.