Ei drüber!
Das Dingfest in Dingolfing ist ein beeindruckendes Stadtfest: Fast zwei Wochen lang eine riesige Bühne inmitten der Altstadt, hochkarätige regionale Acts und Nachwuchs-Bands – ein gutes Beispiel an Organisation, was da im zwei-Jahres-Turnus auf die Beine gestellt wird.
Alle Konzerte finden bei freiem Eintritt statt. Und am 6. Juli 2014 sorgten wir dafür, dass selbst die kleinsten Besucher ein echt großes Konzerterlebnis mitnehmen konnten. Ein großes Erwachsenen-Thema kam dabei nicht zu kurz, und etwas „Musiker forscht“ gab's als Zugabe im kleinen Kreis noch oben drauf.
Wenn Trommler kochen...
Das Fliegerlied war längst verklungen und auf der Dingfest-Bühne wurde schon aufgeräumt, da ging das E(i)xpermient von Erich der Koch in die heiße Phase. Während der zweiten Konzerthälfte hatte er ein Schlagzeug-Becken vors Drumset gelegt und dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt. „Mal schaun, ob man ein Ei drauf braten kann!?“, so des kühnen Trommlers Plan. Doch es war nicht heiß genug: Das rohe Ei wollte trotz Gluthitze nicht garen. Es glibberte leicht angedünstet durch das Befestigungsloch in der Mitte.
Messer, Gabel, Becken, Licht...
Dass das Becken sehr sehr heiß gewesen war, davon überzeugte sich Donikkl Mitte der zweiten Konzerthälfte. Offenbar vom Brutzel-Plan nichts ahnend, griff er zum scheinbar versehentlich liegengelassenen Becken, um es im selben Moment wieder krachend fallen zu lassen: „Autscht – das Ding ist ja glühend heiß!“
Und während Donikkl noch die Finger glühten, fieberten zwei junge Männer ihrem ganz persönlichen Bühnen-Moment nach der Zugabe entgegen: Die beiden nahmen sich vor, ihrer Liebsten einen Heiratsantrag zu machen. Auf der Bühne, vor hunderten Besuchern beim Donikkl-Konzert.
Rampenlicht vs. Romantik
Heiratsanträge auf Konzerten... das ist so eine Sache. Das hab ich schon öfter erlebt. Wie immer wirkten auch diese beiden Bräutigame ("die Sache" ging jeweils gut aus) sehr entschlossen, und man möchte ja auch nicht „Spielverderber“ sein.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass privates, wie z.B. ein Heiratsantrag, nicht auf der Show-Bühne zelebriert werden sollte; außer vielleicht zum Zwecke der Show eben.
Mein Appell an alle Verliebten, die gern Verlobte wären, lautet daher:
Kerzenschein und Ring! ...statt Scheinwerfer und Mikrofon...