Die (Bühnen-)Reifeprüfung
Wer viele Konzerte spielt, droht abzustumpfen. Gerade wenn die Auftritte überwiegend mit der gleichen Band oder ähnlichem Repertoire stattfinden, tritt Lampenfieber immer seltener auf.
Um dem entgegen zu wirken und musikalisch frisch zu bleiben, wage ich mich immer wieder gern auf "neues Terrain". Wohlgemerkt: Die Vorbereitung bleibt akribisch, nichts überlasse ich dem Zufall – und doch steckt so ein Solo-Konzert mit eigenen Gitarren-Werken voller Überraschungen.
"Auszüge aus dem Soloprogramm"
Bei meinem Kurzauftritt im Rahmen einer Musikschul-Matinee in München/Waldperlach am Sonntag, 16. März, stellte ich mich diesen Überraschungen. "Auszüge aus meinem Soloprogramm" habe ich etwas vollmundig angekündigt. Denn ich arbeite zwar an einem Soloprogramm – mit Stücken, wie sie zum Beispiel auf meinem Youtube-Channel zu finden sind – aber noch ist das nicht wirklich bühnenreif. Dachte ich zumindest...
...denn bei solchen Solo-Auftritten bin ich immer tierisch nervös. Werden meine Kompositionen ankommen? Schaffe ich einen möglichst fehlerfreien Auftritt? Gefällts dem Publikum? Dieser Druck "verteilt" in einer Gruppe – Solo ist dagegen halt solo.
Hochroter Kopf - aber noch keine CD
Und es kam, wie es kommen musste: Ich war ganz schön unter Strom. Mit hochrotem Kopf vor lauter Konzentration spielte ich meine beiden jüngsten Stücke "Rendezvous in Barcelona" und "Wagging the dog" und das etwas ältere "Ocean's Dream" als letztes.
Umso erleichterter war ich über das Publikums-Feedback: "Sie haben wohl viel Paco deLucia gehört!?" und "Haben Sie schon eine CD produziert?" - solche Fragen gehen runter wie Öl.
Die Antworten lauten übrigens: ja und ... nein, noch nicht.